Start des Bayerischen Demenz Surveys

14.01.2015 | Ina-Marlene Schnetzer
 „Rund 220 000 Menschen im Freistaat Bayern leben mit Demenz.“ Bildquelle: IZPH
„Rund 220 000 Menschen im Freistaat Bayern leben mit Demenz.“ Bildquelle: IZPH

Kronach – Derzeit beginnt ein neues Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Landkreis Kronach: Im Rahmen des Bayerischen Demenz Surveys sammelt das Interdisziplinäre Zentrum für Health Technology Assessment und Public Health (IZPH) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) Informationen darüber, wie Demenzerkrankungen verlaufen und wie die Erkrankten im häuslichen Umfeld versorgt werden. Ziel des Projekts ist es, Informationen über den Verlauf der Demenzerkrankung sowie über die Versorgung im häuslichen Umfeld zu gewinnen und auf deren Basis Handlungsstrategien zu entwickeln, um die Lebenssituation der Betroffenen sowie der betreuenden und pflegenden Angehörigen zu verbessern.

Zu diesem Zweck werden im Rahmen des Projekts Menschen mit Demenz sowie pflegende Angehörige befragt. Das Projekt soll somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz sowie der Situation der pflegenden Angehörigen leisten.

Auf den Weg gebracht haben den Bayerischen Demenz Survey Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner sowie die weiteren Mitgliedern des Ausschusses für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags. Hierbei hat sich der Landtagsabgeordnete  sehr dafür eingesetzt, dass der Landkreis Kronach unter den Projektregionen ist: „Mit Hilfe des Bayerischen Demenz Surveys werden wir umfassende Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich die Situation für Menschen mit einer Demenzerkrankung speziell im Landkreis Kronach darstellt. Gerade für unseren Landkreis, der besonders stark von der demographischen Entwicklung betroffen ist, ist dies eine große Chance, um die Gesundheitsversorgung entsprechend der bestehenden Anforderungen zu verbessern“, ist er überzeugt. 

Das Projekt wird mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege für den Zeitraum 2015 - 2016 mit einer Summe von über 500.000 € gefördert und an drei Standorten – Kronach, Erlangen und Dachau - umgesetzt.

In Bayern leben derzeit ca. 220.000 Menschen mit Demenz. Aufgrund der demographischen Veränderungen kann bis 2020 von einem Anstieg auf rund 270.000 Personen ausgegangen werden. Davon werden laut aktuellen Daten etwa 70% im häuslichen Umfeld versorgt. Trotz der großen und zunehmenden Bedeutung für die Gesellschaft ist das Wissen über die Versorgungsituation, vor allem für den ländlichen Raum, noch gering. Insbesondere gibt es wenige Informationen darüber, wie die Betroffenen betreut werden. Des Weiteren ist wenig darüber bekannt, wie sich die Alltagsbedürfnisse der Betroffenen sowie die Pflegebelastung der Angehörigen darstellen.

Der Bayerische Demenz Survey wird durch das Interdisziplinäre Zentrum für Health Technology Assessment und Public Health (IZPH) (Prof. Peter Kolominsky-Rabas, Dipl.-Sozialwirtin Sandra Schaller) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg koordiniert. Eine Pilotstudie wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission im Zeitraum von 2012 – 2014 in der Region Erlangen bereits erfolgreich abgeschlossen.